

Selbstreflexion Oktober 22'
Es ist ein bizarres Unterfangen, sich selbst in Form einer Büste zu skulptieren. In diesem Prozess wird das eigene Äußere einer genauen Prüfung unterzogen: Eine leicht nach links gekrümmte Nase und ein unregelmäßiger Kieferaufbau zeichnen mich aus. Fluffige Haare und ein Gesichtsausdruck, der oft von Träumerei, jedoch stets von Freundlichkeit geprägt ist, vervollständigen die ovale, kantige Gesichtsform. Das ist das, was wir im Spiegel sehen – zumindest äußerlich.
Doch in Wahrheit geht es in diesem Schöpfungsprozess um weitaus mehr. Während ich mein digitales ich modelliere und die Form meiner Büste gestalte, beginnt eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der Frage, wer ich wirklich bin. Unter der Haut, den Knochen und den äußeren Merkmalen verbirgt sich Alessandro. Es ist die Stimme in unserem Kopf, die uns durch das Leben begleitet. Diese innere Stimme erlebt die Höhen und Tiefen, die Freuden und Leiden des Daseins. Wir lieben, wir lachen, wir werden verletzt – und all dies geschieht unter der Herrschaft dieser inneren Stimme.
In dieser einwöchigen Schöpfungsphase vertiefe ich mich in eine intensive Selbstreflexion. Wer bin ich wirklich? Was bedeutet es, sich selbst zu kennen und zu erkennen, weit über die äußeren Erscheinungen hinaus? Diese Büste, die wie ein Spiegel meiner Selbst ist, wird zu einem Symbol für die Suche nach Identität, Selbstwahrnehmung und dem Verständnis dessen, was es bedeutet, Mensch zu sein.


